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Valérys Schrift " La crise de l'esprit" kann als der erste bedeutende Beitrag zu einer Debatte über Europa betrachtet werden die in den zwanziger Jahren auf dem gesamten Kontinent mit besonderer Intensität aber in Frankreich und Deutschland geführt worden ist Europa wird in beiden Ländern zum Thema einer kaum zu zählenden Anzahl von Essays und Aufsätzen ja sogar zum Gegenstand von zumeist allerdings eher zweitrangigen Romanen Novellen und Gedichten einen Überblick mit zahlreichen bibliographischen Angaben gibt P M Lützeler Die Schriftsteller und Europa Von der Romantik bis zur Gegenwart
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Valérys Schrift La crise de l´esprit kann als der erste bedeutende Bei- trag zu einer Debatte über Europa betrachtet werden, die in den zwanzi- ger Jahren auf dem gesamten Kontinent, mit besonderer Intensität aber in Frankreich und Deutschland geführt worden ist. Europa wird in beiden Ländern zum Thema einer kaum zu zählenden Anzahl von Essays und Aufsätzen, ja sogar zum Gegenstand von zumeist allerdings eher zweit- rangigen Romanen, Novellen und Gedichten. 4 3 Der Essay findet sich abgedruckt in der sehr nützlichen Textsammlung Hoffnung Europa. Deutsche Essays von Novalis bis Enzensberger, hg. v. Paul Michael Lüt- zeler, Frankfurt a. M. 1994, S. 258 - 261 (hier S. 258). Vergleichbare Belege für ein ausgeprägtes europäisches Krisenbewußtsein aber lassen sich auch bei Oswald Spengler in seinem Untergang des Abendlandes, bei Stefan Zweig, vor allem in seiner Autobiographie Die Welt von gestern, in Spanien bei José Ortega Y Gasset in seinem Aufstand der Massen oder später in England bei Arnold Toynbee in sei- ner Universalgeschichte A Study of History finden. 4 Einen Überblick mit zahlreichen bibliographischen Angaben gibt Paul Michael Lützler, Die Schriftsteller und Europa. Von der Romantik bis zur Gegenwart, München 1992, S. 272 - 364.
Entscheidend geprägt sind diese beiden Brie- fe, die Valéry noch im selben Jahr als Essay unter dem Titel La crise de l´esprit im französischen Original veröffentlicht, von der Erfahrung des erst wenige Monate zuvor zu Ende gegangenen 1. Weltkrieges und von dem klaren Bewußtsein, daß dieser Krieg einen epochalen Einschnitt in der Geschichte Europas markiert.
so artikuliert sich in seiner Schrift in charakteristi- scher Weise ein ausgeprägtes Bewußtsein von der Dekadenz Europas, wie es in vielfältiger Form auch bei anderen europäischen Schriftstellern in den Jahren nach dem Ende des 1. Weltkrieges zu finden ist. Als ein Beispiel unter vielen anderen möglichen sei hier aus dem deutschen Sprachraum nur Hugo von Hofmannsthal angeführt, der noch vier Jahre nach Kriegsende in einem Essay des Jahres 1922 mit dem Titel Blick auf den geistigen Zustand Europas konstatiert: |
Übernommen aus Volker Steinkamp, Die Europa-Debatte deutscher und französischer Intellektueller nach dem Ersten Weltkrieg In: Zentrum für Europäische Integrationsforschung Center for European Integration Studies Rheinische Friedrich Wilhelms-Universität Bonn Link: http://www.zei.de/download/zei_dp/dp_c49_steinkamp.pdf
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