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B. Ackermann hat kürzlich die Diskussion bereichert, indem er drei „U.S. constitutional regimes“ benannte, die in ihrer Abfolge bedeutende „transformations“ hinzunehmen hatten. [FN 86] Das erste „Regime“ sei mit der Gründung der Union geschaffen worden, das zweite in der Phase der „Reconstruction“ und das dritte während des „New Deal“ entstanden. Diese Ansicht kann für sich beanspruchen, im internationalen Kontext zeitliche Parallelen zu finden. Das erste „Regime“ ist Teil eines Rahmens, der sich Ende des 18. Jahrhunderts transatlantisch um die Inhalte demokratischer Revolutionen und die Niederlegung von Menschenrechtskatalogen (Virginia 1776, Frankreich 1789) setzen lässt. [FN 87] Die Periode der „Reconstruction“ (1865–77) wird gerne mit den Ereignissen in Europa im Jahre 1848 verglichen [FN 88], wobei diesbezüglich nicht der zeitgleiche Moment, sondern der Blick auf den Fortgang einer Generation ausschlaggebend sein soll. Für diesen gewagten Blickwinkel spricht immerhin, dass die geistigen Grundlagen beider Zeiträume unmittelbar nicht von Erfolg gekrönt waren, jedoch langfristig substantielle Auswirkungen auf die Ideologie demokratischer Staatsführung hatten. Zu der Verfassungskrise während der Zeit des „New Deal“ lassen sich durchaus Analogien zu den Entwicklungen etwa in Australien und Kanada ziehen, wo die ökonomischen Auswirkungen der Depression ähnlich wie in den Vereinigten Staaten zu bemerkenswerten Innovationen in den Regierungs- und Verwaltungsorganisationen führten. Überdies offenbarten die höchsten Gerichte dieser Staaten ähnliche Argumentationsmuster in ihrem Widerstand gegen die Wirtschaftsmisere. [FN 89] Die Verfassungskrisen in Argentinien und Weimar führten freilich bekanntlich zu anderen Ergebnissen. Fußnoten:
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Bruce Ackerman has recently made a major topic of discussion among U.S. constitutional scholars the theme that the U.S. constitutional regime has undergone several major transformations. [...] the first was created at the Founding, the second during Reconstruction, and the third during the New Deal. A historian might point out that regime transformations were occurring around the world at roughly the same time. A classic work, for example, is R.R. Palmer's Age of Democratic Revolutions, which situates the first constitutional regime in an international framework. Perhaps a historian might connect the regime transformation of Reconstruction to the revolutions of 1848, particularly if we think of transformations occurring not in discrete moments but in the course of a generation. Pursuing the connection between the 1848 revolutions and Reconstruction, a historian might suggest that both were largely failures in the short run, but both had substantial effects on the ideology of democratic governance with deep effects in the long run. International comparisons may illuminate the New Deal regime transformation as well. Undergraduates studying the New Deal constitutional revolution may profit from knowing that similar constitutional crises occurred in many other countries. In Australia and Canada the economic conditions of the Depression elicited governmental innovations quite similar to the ones used in the New Deal, and drew quite similar resistance by those nations' high courts. The constitutional crises in Argentina and Weimar Germany had, of course, rather different outcomes. |
Übernommen aus Mark Tushnet, The Possibilities of Comparative Constitutional Law In: Webseite Link: http://www.h-net.org/~law/teaching_legal_history/tushnet.htm
Es handelt sich um ein Übersetzungsplagiat. Die Quelle wird in FN 88 genannt. Jedoch findet sich der plagiierte Text allein auf der Webseite, nicht in diesem Aufsatz. |
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